Die am meisten verkauften Autos aller Zeiten


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Für Autoliebhaber enthalten bestimmte Modellnamen einen ganz besonderen Klangzauber. Sportliche Fahrer träumen von Porsche 911, Chevy Corvette, Ford Mustang und Ferrari Testarossa. Stil-Enthusiasten begeistern sich stattdessen lieber für den Mercedes SL Flügeltürer, das Cabrio Alfa Spider oder die Fahrzeuge von Rolls Royce und Bentley. Exoten wiederum werden beim Anblick eines Excalibur schwach, während realistischere Oldtimerfreunde eher den Opel Manta oder einen Audi Quattro bevorzugen.

Zieht man jedoch die erreichten Verkaufszahlen als Erfolgsmaßstab heran, dann heißen die ewigen Stars der Automobilbranche ganz anders. Oft verzeichneten gerade die ganz einfachen Fahrzeuge eine außerordentliche Beliebtheit, welche keineswegs nur vom niedrigen Preis abhing.

Der erste automobile Bestseller: Tin Lizzy

Lange Zeit galt das Ford-T-Modell, genannt Tin Lizzy (Blech-Liesel), als der unerreichbare Verkaufsschlager schlechthin. Der Erfolg des Wagens beruhte maßgeblich auf den revolutionären Ideen des Firmengründers Henry Ford (1863-1947). Konzipiert war das spartanische Fahrzeug vor allem für die zahlreichen (bislang wenig beachteten) Verbraucher unterer Einkommensschichten.

Die Tin Lizzy wurde ab 1908 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt stellte sie das einzige Fahrzeugmodell des Herstellers dar. Dies hatte den Vorteil, dass das Unternehmen bei der Produktion preisgünstige Einheitsnormen verwenden konnte. 1913 führte Ford zudem die weltweit erste konsequente Fließbandproduktion ein und konnte damit Fertigungszeiten sowie Verkaufspreise drastisch senken. Gleichzeitig investierte Henry Ford einen Teil der so erzielten Einsparungen in höhere Löhne, so dass seine Arbeiter sich nun ebenfalls ein T-Modell leisten konnten.

Als die Produktion der Tin Lizzy 1927 schließlich eingestellt wurde, hatten Henry Fords Maßnahmen reiche Früchte getragen: Mit rund 15 Millionen Neuwagen galt das T-Modell jahrzehntelang als meistverkauftes Auto der Welt, ehe ihm schließlich ein deutscher Wagen diesen Rang streitig machte: Der VW Käfer.

Tierischer Fahrspaß: Käfer und Ente

Das Geburtsjahr des VW Käfer wird meist auf 1938 datiert. Als Konstrukteur gilt offiziell Ferdinand Porsche. Mit unterschiedlichem Erfolg reklamierten jedoch auch andere Entwickler die Urheberschaft für sich. Das Gefährt hieß zunächst KdF-Wagen, benannt nach der nationalsozialistischen Organisation, bei welcher man für ein entsprechendes Modell ansparen konnte. Als Zivilfahrzeug war das Auto allerdings erst nach dem Zweiten Weltkriegs erhältlich. Es hieß nun „Typ 1“. In den 60er Jahren kam schließlich die populäre Bezeichnung Käfer auf. Nach mehr als 21 Millionen verkauften Modellen endete die Produktion des VW Käfer am 31. Juli 2003.

Tierischen Fahrspaß boten auch die Franzosen mit ihrer sogenannte Ente, deren Name vermutlich auf der abwertenden Bezeichnung „Hässliches Entlein“ basiert. Tatsächlich war der Citroen 2 CV optisch ein recht skurriles Gefährt. Seine Entwickler mussten den Wagen angeblich so konzipieren, dass er Platz für zwei Bauern und einen Zentner Kartoffeln bot. Zudem sollte das Vehikel in der Lage sein, einen Korb roher Eier unbeschadet zu transportieren...

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Technisch war der 2 CV eher spartanisch bestückt und stellte aufgrund seiner Federung eine Herausforderung für schwache Mägen dar. Dennoch (oder gerade deshalb) wurde das von 1948/49 bis 1990 hergestellte Auto ein regelrechtes Kultobjekt. Es fand fast 3,9 Millionen Neuwagen-Käufer.


Liebenswerte Winzlinge

Damit erreichte die „Ente“ ungefähr die gleichen Produktionszahlen wie der ostdeutsche Volkswagen Trabant. Jener benötigte für ein solch respektables Ergebnis allerdings einige Jahre weniger, denn er wurde in vier Modellgenerationen von 1957 bis 1991 gefertigt. Zu Recht gehört der sächsische Kleinwagen daher in die Reihe beliebter Winzlinge, deren Charme sich nicht mit technischen oder ökonomischen Maßstäben begründen lässt. Weitere Vertreter dieser Gattung sind der achtmillionenfach hergestellte Renault 4 (1961-1992), der Fiat 500 (1957-1975) mit mehr als 3,7 Millionen Exemplaren und der britische Mini, welcher von 1959 bis 2000 über 5,3 Millionen mal produziert wurde.

Sieger nach Zahlen: Toyota und VW

Nicht selten wird als das weltweit meistverkaufte Fahrzeug der Toyota Corolla angegeben. Seit 1966 fanden ungefähr 35 Millionen Neuwagen dieses Typs einen Interessenten. Diese gewaltige Stückzahl ist bisher tatsächlich unübertroffen. Doch den verkaufstechnischen Spitzenplatz hat der Toyota Corolla nicht ganz redlich erobert, denn im Prinzip handelt es sich dabei um mehrere aufeinanderfolgende und völlig unterschiedliche Baureihen gleichen Namens.

Beim VW Golf sieht die Sache ganz ähnlich aus. Auch seine Verkaufszahlen von mehr als 25 Millionen Stück rekrutieren sich aus zahlreichen Modellgenerationen. Die langjährigen Konkurrenten Ford und Opel hingegen haben bei dieser Zählweise das Nachsehen: Ihre vergleichbaren Erfolgsmodelle Escort bzw. Kadett heißen inzwischen Ford Focus und Opel Astra, wodurch der relevante Produktionszeitraum natürlich wesentlich kleiner ist.

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